Eine Einzelaktion und ein Torwartfehler, viel mehr hatte das Spiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und Budissa Bautzen nicht zu bieten. Nach Monaten der hoch attraktiven Spiele musste sich das Team von Jens Härtel dieses Mal mit einem 2:0-Arbeitssieg begnügen. Doch es hat gereicht, um die Tabellenführung zu bewahren – und die Tordifferenz-Führung gegenüber Zwickau sogar auszubauen.
Magdeburg – Nach dem 2:0-Sieg seines 1. FC Magdeburg gegen Aufsteiger Budissa Bautzen entschuldigte sich selbst Trainer Jens Härtel bei den Fans: „Es tut mir Leid für die Zuschauer, dass sie kein attraktives Spiel gesehen haben.“ Tatsächlich hatten die Anhänger alles andere als ein berauschendes Spiel zu Gesicht bekommen.
Dabei hatten die Gastgeber nach einer Notbremse von Bautzens Max Fröhlich an Kevin Kruschke 86 Minuten in Überzahl gespielt. Beim folgenden Freistoß in der fünften Minute scheiterte Nico Hammann an Gästekeeper Jakub Jakubov. Die Magdeburger, die unter anderem auf Lars Fuchs (Gelbsperre) und Nicolas Hebisch (verletzt) verzichten mussten, kamen anschließend zu einigen weiteren guten Torchancen, aber selbst mit zehn Mann verteidigten die Bautzener mit ihren zwei Viererketten solide.
Einzelaktion bringt Führung
Die Erlösung für die knapp 7.000 FCM-Fans kam in der 23. Minute. Kapitän Marius Sowislo setzte sich auf der linken Seite gegen drei Bautzener durch und lupfte den Ball ins Netz. Trotz Führung und Überzahl fehlte den Spielern aus der Landesauptstadt allerdings weiter die zündende Idee im Spielaufbau.
So blieb es bis zur Halbzeit eine wenig ansehnliche Partie. Nennenswert nur ein nichtgegebener Freistoß in der 30. Minute, als Gästeverteidiger Schikora kurz vor dem Strafraum Kevin Kruschke zu Fall brachte. Schiedsrichter Wessel aus Berlin, der im weiteren Spielverlauf keine Probleme mit der Leitung des Spiels hatte, ließ weiterlaufen.
Bautzen versucht es mit langen Bällen
Nach Wiederanpfiff bot sich das gleiche Bild wie im ersten Durchgang. Der 1. FCM tat sich bei Ballbesitz gegen die zwei Bautzener Viererketten schwer. In der 55. Minute verpasste Christian Beck die Vorentscheidung: sein Kopfball streichelte die Querlatte. Mit langen Bällen kam Bautzen zu einigen Halbchancen und zu einer großen Möglichkeit in der 79. Minute, als sich FCM-Torwart Jan Glinker strecken musste. Der in der ersten Halbzeit noch stoische Jens Härtel tobte in seiner Coaching-Zone. Die Gefahr, dass ein Konter der Bautzener die Magdeburger Aufstiegsträume jäh zerschlagen könnte, lag ständig in der Luft.
Bis zur 90. Minute kam es auf beide Seiten zu keiner nennenswerten Chance mehr. Als sich die Fans schon auf einen 1:0 Sieg einstellten, patzte Gäste-Torhüter Jakub Jakubov und bescherte dem eingewechselten Youngster Morris Schröter ein leeres Tor. Der ließ sich nicht bitten und schoss das Leder mit dem Schlusspfiff aus 40 Metern ins Netz.
Sieg im Fernduell mit Zwickau
Im Fernduell gegen Zwickau kein unwichtiges Tor. Beide Teams sind weiter punktgleich, doch die bessere Tordifferenz (+6) beschert Magdeburg aktuell den ersten Platz. Die Zwickauer verpassten es ihrerseits, im Heimspiel gegen Hertha BSC II in dieser Kategorie an Magdeburg heranzurücken. Nach einer souveränen 3:0 Führung mussten die Sachsen zwei Gegentore hinnehmen und ebenfalls um den Sieg bangen.
Für das Restprogramm ist die Agenda des 1. FC Magdeburg klar: Bei vier Siegen aus vier Spielen ist im Normalfall die Meisterschaft in trockenen Tüchern. Aber was ist im Fußball schon normal?
Die Aufstellungen
FCM: Glinker – Bankert, Puttkammer, Handke, Butzen, Hammann, Siefkes (75. Schröter), Kruschke (84. Schlosser), Reimann, Sowislo, Beck
Bautzen: J.Jakubov – Kolan, Schikora, Patka, Fröhlich, Johne, Hoßmang, Hausdorf (84. Walther), Kotyza, Rosendo (75. Salewski), Reher (84. A. Jakubov)
Schiedsrichter: Wessel (Berlin). Zuschauer: 7086. Tore: 1:0 Sowislo (23.), 2:0 Schröter (90.). Gelb: Puttkammer, Beck / -. Rot: Fröhlich (4./Notbremse)
Restprogramm des FCM
- Mai: Carl Zeiss Jena – 1. FC Magdeburg
- Mai: 1. FC Magdeburg – BFC Dynamo
- Mai: Hertha BSC 2 – 1. FC Magdeburg
- Mai: 1. FC Magdeburg – Viktoria Berlin
elbsport.com / Johannes Sill
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