Wie bei vielen anderen Turnieren im Handball werden die Regularien des DHB-Pokals alle paar Jahre geändert. So auch dieses Jahr. Es geht direkt mit 16 Turnieren mit je vier Mannschaften los, die im „Final Four“ Stil um einen Platz im Achtelfinale kämpfen. Was wurde geändert und warum? Gegen wen spielt der SCM und wie stehen die Chancen auf ein Weiterkommen? Mit diesem Artikel wollen wir diese und mehr Fragen beantworten.
Dortmund – Der DHB (Deutscher Handballbund) hat sich für den diesjährigen DHB-Pokal etwas ganz Besonderes ausgedacht: so wie der DHB-Pokal endet, so soll er auch anfangen. Nämlich mit einem „Final Four.“ Dieses Jahr werden alle Teilnehmer in vier Lostöpfe aufgeteilt und daraus 16 Gruppen mit je vier Teams gebildet, die dann im K.O.-System um den Einzug ins Achtelfinale spielen. So werden die Anzahl der Teams noch vor dem Start der Bundesliga auf ein Viertel reduziert. Ab dem Achtelfinale bleibt alles wie zuvor, das Final Four findet auch dieses Jahr wieder in Hamburg statt.
Wer kommt in welchen Lostopf?
Zunächst werden alle Teilnehmer nach Nord und Süd aufgeteilt, um eine räumliche Nähe für die jeweiligen Gruppen zu schaffen. In Lostopf 1 kommen die 16 besten Mannschaften der Bundesliga (hier befindet sich auch Magdeburg im Nordtopf). Lostopf 2 ist für die 16 besten Zweitligisten bestimmt, die auch das Heimrecht für die Austragung haben. Sollte dies nicht wahrgenommen werden fällt das Heimrecht an die Teilnehmer aus Lostopf 3, die aus den letzten drei Plätzen von Bundesliga und zweiter Liga, sowie den jeweiligen ersten beiden der dritten Ligen und zwei Amateurpokalsiegern besteht. Lostopf 4 schließlich ist für die dritt-sechstplatzierten der dritten Ligen vorgesehen, wobei zweite Mannschaften von Profiteams nicht berücksichtigt werden.
Hier die Lostöpfe in der Übersicht:
Lostopf 1 | Lostopf 2 | Lostopf 3 | Lostopf 4 |
---|---|---|---|
Norden: | |||
THW Kiel | SC DHfK Leipzig | Eintracht Hildesheim | VfL Fredenbeck |
SG Flensburg-Handewitt | HSG Nordhorn-Lingen | Wilhelmshavener HV | TSV Altenholz |
SC Magdeburg | ASV Hamm-Westfalen | HF Springe | Oranienburger HC |
Füchse Berlin | TV Emsdetten | TuS Ferndorf | 1. VfL Potsdam |
HSV Hamburg | VfL Bad Schwartau | VfL Eintracht Hagen | HSV Hannover |
TuS N-Lübbecke | HC Empor Rostock | HC Elbflorenz | Dessau-Rosslauer HV |
TSV Hannover-Burgdorf | SV Henstedt-Ulzburg | SG LVB Leipzig | HSG Krefeld |
GWD Minden | TUSEM Essen | DHK Flensborg | TV Korschenbroich |
Süden: | |||
Rhein-Neckar Löwen | ThSV Eisenach | TSG Friesenheim | TV Hochdorf |
Frisch Auf Göppingen | HG Saarlouis | HC Erlangen | HSG Konstanz |
MT Melsungen | TV Bittenfeld | SG BBM Bietigheim | TSB Heilbronn-Horkheim |
HSG Wetzlar | DJK Rimpar Wölfe | TV Großwallstadt | SV Salamander Kornwestheim |
VfL Gummersbach | EHV Aue | TV 05/07 Hüttenberg | TV Kirchzell |
HBW Balingen-Weilstetten | HSC 2000 Coburg | SG Leutershausen | HSG Rodgau Nieder-Roden |
Bergischer HC | TV 1893 Neuhausen | SG Nußloch | SV 64 Zweibrücken |
TBV Lemgo | TSV Bayer Dormagen | SG Kleenheim | Leichlinger TV |
Warum das Ganze?
Als Hauptgrund führt der DHB die Entlastung der Bundesligisten, insbesondere der international auftretenden Teams an. Da zwei der sechs Runden nun bereits vor Beginn der Saison gespielt werden und für das Final Four ebenfalls ein eigenes Wochenende vorgesehen ist, wird die Belastung durch die Pokalspiele verringert. Außerdem wird verhindert, dass es direkt in den ersten Runden zu vielen Duellen zwischen Erstligisten kommen kann. So gab es in der 2. Runde des letzten Pokals sechs Aufeinandertreffen von Erstligateams. Das kann es jetzt mit Ausnahme der drei letzten Teams frühestens im Achtelfinale geben. Und zu guter Letzt wird so die Attraktivität der ersten Runden durch die vielen kleinen Turniere im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesteigert.
Wie sieht die Gruppe des SCM aus?
Der SCM wird es mit dem Oranienburger SC, dem SV-Henstedt-Ulzburg und Ausrichter VFL Eintracht Hagen zu tun bekommen. Dabei trifft man zunächst auf Zweitligist Henstedt-Ulzburg und im Anschluss auf den Sieger aus Oranienburg und Hagen. Alle drei Gegner sollten im Normalfall kein Problem für den EHF-Pokalteilnehmer aus Magdeburg darstellen, vor allem da der Zweitligist als 14. der vergangenen Saison eher im unteren Tabellendrittel anzusiedeln ist. Doch der Pokal hat ja seine ganz eigenen Regeln, sodass der SCM seine Gegner auf keine Fall unterschätzen sollte. Dass sie das in der Regel nicht tun, haben sie im letzten Jahr mit der Qualifikation für das Finale des DHB-Pokals gezeigt.
Was sind die Topbegegnungen der 1. Runde?
Zum einen das Turnier in Bittenfeld, wo mit der TSG Ludwigshafen-Friesenheim ein Absteiger aus der ersten Liga, dem TV Bittenfeld ein Aufsteiger in die erste Liga und mit den Rhein-Neckar Löwen der Vizemeister drei solide bis sehr gute Mannschaften aufeinander treffen. Für Drittligist SV Salamander Kornwestheim wird hier wohl nicht viel außer einer guten Erfahrung zu holen sein. Zum anderen kommt es in Leipzig vielleicht zum Stadtduell wo Zweitligameister SC DHfK auf den TSV Altenholz trifft und die SG LVB auf EHF-Cup Sieger Füchse Berlin.
Die Begegnungen der 1. Runde im Überblick:
Gruppe Nord
Turnier 1 – Ausrichter: Leipzig
HF 1: Füchse Berlin vs. SG LVB Leipzig
HF 2: SC DHfK Leipzig vs. TSV Altenholz
Turnier 2 – Ausrichter: Essen
HF 1: TuSEM Essen vs. DHK Flensborg
HF 2: THW Kiel vs. VfL Fredenbeck
Turnier 3 – Ausrichter: Rostock
HF 1: HC Empor Rostock vs. HSG Krefeld
HF 2: HC Elbflorenz/Dresden vs. TuS N-Lübbecke
Turnier 4 – Ausrichter: Hamm
HF 1: 1. VfL Potsdam vs. TSV GWD Minden
HF 2: ASV Hamm-Westfalen vs. Wilhelmshavener HV
Turnier 5 – Ausrichter: Emsdetten
HF 1: HF Springe vs. TV Emsdetten
HF 2: SG Flensburg-Handewitt vs. TV Korschenbroich
Turnier 6 – Ausrichter: Nordhorn
HF 1: HSV Hannover vs. HSG Nordhorn-Lingen
HF 2: HSV Handball vs. TuS Ferndorf
Turnier 7 – Ausrichter: Bad Schwartau
HF 1: TSV Hannover-Burgdorf vs. VfL Bad Schwartau
HF 2: Desslau Roßlauer HV vs. Eintracht Hildesheim
Turnier 8 – Ausrichter: Henstedt-Ulzburg
HF 1: Oranienburger HC vs. VfL Eintracht Hagen
HF 2: SV Henstedt-Ulzburg vs. SC Magdeburg
Gruppe Süd
Turnier 1 – Ausrichter: Aue
HF 1: TBV Lemgo vs. SG Leutershausen
HF 2: EHV Aue vs. SV 64 Zweibrücken
Turnier 2 – Ausrichter: Eisenach
HF 1: TSB Heilbronn-Horkheim vs. TV Großwallstadt
HF 2: MT Melsungen vs. ThSV Eisenach
Turnier 3 – Ausrichter: Coburg
HF 1: SG Kleenheim vs. HSG Wetzlar
HF 2: HSC 2000 Coburg vs. HSG Konstanz
Turnier 4 – Ausrichter: noch zu bestimmen
HF 1: TV Kirchzell vs. TSV Bayer Dormagen
HF 2: HBW Balingen-Weilstetten vs. SG Nußloch
Turnier 5 – Ausrichter: Saarlouis
HF 1: Leichlinger TV vs. HG Saarlouis
HF 2: VfL Gummersbach vs. HC Erlangen
Turnier 6 – Ausrichter: Bittenfeld
HF 1: TSG Ludwigshafen-Friesenheim vs. SV Salamander Kornwestheim
HF 2: TV Bittenfeld vs. Rhein-Neckar Löwen
Turnier 7 – Ausrichter: Neuhausen
HF 1: TV Neuhausen vs. Bergischer HC
HF 2: HSG Rodgau Nieder-Roden vs.TV Hüttenberg
Turnier 8 – Ausrichter: Rimpar
HF 1: SG BBM Bietigheim vs. TV Hochdorf
HF 2 DJK Rimpar Wölfe vs. FRISCH AUF! Göppingen
Zusammenfassung
Was ist geblieben? Die Anzahl der Runden, das Final Four am Ende und das System im Viertel- und Achtelfinale.
Was ist neu? Es gibt keine Freilose mehr für die ersten sechs Plätze der Bundesliga, man spielt direkt am Anfang eine Art Final Four, Duelle zwischen Erstligisten gibt es erst in den späteren Runden und nicht alle Drittligisten sind automatisch qualifiziert.
Wo steht der SCM? Die eigene Gruppe ist für den SCM mehr als machbar und dem Einzug ins Achtelfinale sollte nichts im Wege stehen.
elbsport.com / Alexander Klarner
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