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„Die haben auf dem Platz nichts zu suchen.“ FCM-Chaoten stürmen den Innenraum des Spielfeldes

 

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Beim Auswärtsspiel im baden-württembergischen Großaspach konnte der 1.FC Magdeburg erneut nicht die Punkte mitnehmen. Mit 1:0 unterlag das Team von Jens Härtel am gestrigen Nachmittag der SG Sonnenhof Großaspach. Erst in der 80. Minute fiel die Entscheidung in einer weitestgehend ausgeglichenen Partie. Das Spielgeschehen rückte jedoch in den letzten Minuten zunehmend in den Hintergrund als rund 30 Magdeburger Fans für Negativschlagzeilen sorgten.

Nur wenige Änderungen nahm Chefcoach Jens Härtel in der Startelf vor. Neben Andre Hainault erhielt lediglich Nicolas Hebisch die Chance, sich im offensiven Mittelfeld einmal von Anfang zu zeigen. Ansonsten vertraute Härtel denselben Kräften wie beim 3:0-Heimsieg gegen Preußen Münster. Ohnehin waren die Änderungen nur nötig geworden, weil Ryan Malone und Lars Fuchs weiter verletzungsbedingt ausfallen. Das Spiel sollte für den FCM jedoch unter keinem guten Vorzeichen stehen.

Bereits in den ersten Spielminuten offenbarte die neu eingestellte Magdeburger Defensive größere Abstimmungsprobleme. Die Gastgeber aus Aspach begannen stürmisch und überraschten die Abwehrreihe des FCM in der Anfangsphase ein ums andere Mal. So kam Timo Röttger auf Seiten der SG Sonnenhof Großaspach bereits nach vier Minuten gefährlich vor das Magdeburger Tor. Hainault konnte hier noch in höchster Not klären. Es dauerte eine Weile, bis sich der Abwehrverbund der Magdeburger formiert hatte. Die Offensive um Top-Stürmer Christian Beck hingegen zeigte schon früh einige gute Angriffsbemühungen. Beispielsweise in der achten Minute, als sich Beck per Distanzschuss versuchte, das Tor aber deutlich verfehlte. Es blieb jedoch zunächst bei eher zaghaften Angriffsbemühungen.

Zerfahrene Partie in der 1.Hälfte 

In der Folge zeigte sich die SG Sonnenhof auf dem Spielfeld weiterhin präsenter und behielt die größeren Spielanteile. Dadurch kamen die Gastgeber immer wieder zu Chancen. Unter anderem schoss Pascal Breier in der 20. Minute nur knapp neben das Tor. Zwar stand die Magdeburger Defensive inzwischen geordneter, wusste sich aber dennoch desöfteren nur durch Fouls zu helfen. Generell wurde der Umgangston im Laufe des Spiels etwas rauer. So war die Partie immer wieder von kleineren Nicklichkeiten geprägt. Darunter litt der Spielfluss erheblich. Die rund 2300 Zuschauer erlebten nun ein ausgeglicheneres Spiel, das jedoch gerade gegen Ende der ersten Halbzeit die sportlichen Höhepunkte vermissen ließ. Auf beiden Seiten gab es wenig kreative Ansätze und deutliche Defizite im Passspiel zu sehen.

Hektische Schlussphase in Aspach

Erst nach der Rückkehr aus der Kabine gewann die Partie an Qualität, sodass auch die Offensivaktionen zunehmend präziser wurden. Die Stürmer des FCM setzten nun Offensivakzente und kamen so unter anderem in der 51. Minute durch Hebisch, der ansonsten eher unauffällig bleib, vors Tor. Die Gastgeber hielten entschieden dagegen. Sie kamen in der 59. durch Schiek und wenig später durch Röttger zu Chancen, die Schlussmann Glinker jedoch vereiteln konnte. In der 81. Spielminute wurde das Spiel schließlich doch dramatisch: Als Hainault einen Ball aus dem Sechnzehn-Meter-Raum befördern wollte, übersah er den herannahenden Röttger, verlor den Ball und brachte Röttger anschließend ungeschickt zu Fall. Schiedsrichter Badstübner zeigte auf den Punkt. Eine korrekte Entscheidung. Den folgenden Elfmeter der Aspacher konnte Glinker zwar noch leicht abwehren, der Ball landete aber schließlich doch im Netz.

Magdeburger Chaoten stürmen den Innenraum

Aus sportlicher Sicht geschah in den letzten Minuten der Partie nur noch wenig. Die Geschehnisse auf den Rängen überschatteten jedoch die Partie. Rund 10 der 1000 mitgereisten Magdeburger Fans durchbrachen kurz nach dem Rückstand einen Zaun im Gästeblock, stürmten in den für sie nicht erlaubten Bereich im Inneren des Stadions und lieferten sich Handgemenge mit den Ordnern. Die sichtbar überforderten Sicherheitskräfte konnten die Lage nur unzureichend in den Griff bekommen. Spieler versuchten schließlich zu schlichten. Erst nach längerer Unterbrechung und mit acht Minuten Nachspielzeit konnte die Partie fortgesetzt werden.

Somit muss Jens Härtel weiter auf den ersten Auswärtssieg dieser Saison warten. Stark auftretende Großaspacher machten es den Magdeburger Spielern schwer, am gestrigen Samstag wirklich zu überzeugen. Gerade die Rückkehrer Hainault und Hebisch hatten dabei keinen glücklichen Tag erwischt.

Nach der Partie rückten jedoch die Ausschreitungen gegen Spielende in den Fokus. „Die haben da auf dem Platz nichts zu suchen, bei aller Emotion, die da natürlich hochkocht. Sie haben uns auch ein Stück weit aus dem Rhythmus gebracht“, kommentierte Trainer Härtel die Situation schließlich. Und auch Großaspach-Coach Rehm fügte hinzu: „Man kann das nicht verstehen. Die Fans haben eine sensationelle Stimmung gemacht. Das war fantastisch, wie die Magdeburger ihre Mannschaft unterstützt haben. Sehr, sehr ärgerlich, dass so etwas vorgefallen ist.“

Update: Wie fälschlicherweise geschrieben, lieferten sich lediglich rund 10 mitgereiste „Fans“ des 1.FC Magdeburg ein Handgemenge mit den Ordner. Zwar waren zunächst mehr Personen in dem Innenraum/Spielfeld, wovon jedoch die meisten wieder in den Fanblock zurückgegangen sind. Auch soll es zuvor eine Auseinandersetzung zwischen den überforderten Ordnern und den FCM-Fans über eine Zaunfahne gegeben haben. Ob dies eine Rechtfertigung für die anschließenden Szenen ist, vermag sich die Redaktion nicht erlauben.

elbsport.com/ Thomas Regniet

Foto: Philipp Schöner

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6 Comments

  1. Kein einziger der “ Zaundurchbrecher“ stand auf dem Spielfeld. Das war im TV ganz klar zu sehen. Ziel dieser Leute war eine Gruppe Ordner,die wohl eine Fahne vom Zaun mitnehmen wollte oder mitgenommen haben. Ich möchte den Durchbruch mit nichts rechtfertigen und der Kameraklau war mehr als dumm. Aber ich würde mir wünschen, wenn Sie bei der Berichterstattung etwas mehr bei der Wahrheit orientieren würden. Ansonsten stehen sie auf einer Ebene mir Bild und dem MDR. Und sowas schadet dem Verein mindestens genau so, wie das Verhalten einiger weniger Unbelehrbarer.
    Mit freundlichen Grüßen
    Kay Baldauf
    FCM-FANS aus Stein bei Nürnberg

  2. „Rund 30 der 1000 mitgereisten Magdeburger Fans durchbrachen kurz nach dem Rückstand einen Zaun im Gästeblock, stürmten auf das Spielfeld und lieferten sich Handgemenge mit den Ordnern.“
    In dem Satz sind leider 2 unschöne Fehler enthalten. Ich war selbst vor Ort und konnte die Situation gut beobachten. Erstmal ist die Wertung natürlich völlig richtig, dass das Idioten waren und solche Aktionen kein Mensch im Stadion sehen will. Allerdings waren es bei weitem nicht 30 Personen, die das Tor aufbrachen, sondern genau 11. Von diesen 11 waren – und das kann man in den TV-Bildern auch sehr gut erkennen – dann 6 in die Schlägerei mit den Ordnern verwickelt. Der zweite Fehler ist, dass diese Chaoten zu keinem Zeitpunkt das Spielfeld betraten, sondern „nur“ den Innenraum. Der Aktion waren mehrere Provokationen der Aspacher Ordner vorausgegangen, die darin gipfelten, dass diese eine Magdeburger Zaunfahne entfernen wollten und dann wegliefen. Das entschuldigt zwar keineswegs die Aktion, ordnet sie aber richtig ein. Dutzende FCM-Fans (und auch das sieht man gut in den Fernsehbildern) versuchen sogar noch das Durchbrechen des Tors zu verhindern, drücken die Typen weiter nach hinten und laufen ihnen im Anschluss hinterher, um sie zurück in den Block zu holen. Es waren also von gut 1100 mitgereisten FCM-Fans 6-11 Idioten dabei. Da fragt man sich, warum dort am Zaun – gerade in dieser Woche nach diesen Sicherheitsdiskussionen – kein einziger Ordner stand, warum die Polizei nicht eingriff und warum mehrere FCM-Anhänger vor dem Spiel unkontrolliert ins Stadion kamen…
    Ich hoffe jedenfalls, dass diese Aktion die letzte dieser Art für lange Zeit war.

    • Hallo Herr Oder,
      vielen Dank für Ihren Kommentar. Ihre Anmerkungen für den Artikel sind vermerkt. Wir entschuldigen auch die späte Antwort, da wir uns zunächst mit unserer Quelle, die auch vor Ort war, noch einmal genau absprechen mussten. Schauen Sie wieder vorbei!
      Die elbsport-Redaktion

  3. Ist mein Kommentar zu unbequem oder warum wartet er immernoch auf Moderation?

    • Hallo Herr Baldauf, FCM Fans aus Stein bei Nürnberg,
      natürlich ist Ihr Kommentar uns nicht zu unbequem und wir entschuldigen die späte Antwort. Jedoch werfen Sie uns indirekt auch der Lüge vor, womit wir uns auch eine gewisse Zeit der differenzierten Ausarbeitung der Geschehnisse des vergangenen Spieltages auseinandersetzen müssen. Bei dem Stadionbau der SG Sonnenhof-Großaspach ist es schwierig, den Innenraum komplett von dem Spielfeld abzugrenzen. Vielleicht mag die Überschrift dort für Irritationen gesorgt haben. Jedoch sind wir nicht die Presseabteilung des 1.FC Magdeburg, sodass wir nicht für die Imagepflege des Vereins zuständig sind. Schauen Sie wieder vorbei!
      Die elbsport-Redaktion

  4. Danke für die Stellungnahme und die Korrektur des Artikels. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, wenn vor der Veröffentlichung richtig recherchiert wird, bevor man nur Agenturmeldungen vervielfältigt. Wie oft die an der Wahrheit vorbeigehen, wenn es um „Randale“ geht, dürfte doch in Fachkreisen mittlerweile bekannt sein.

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