Das EHF-Exekutiv-Komitee hat entschieden: Der SCM bekommt in der nächsten Saison keinen Startplatz in der Champions League. Grund dafür ist eine Änderung des Systems, welche die EHF beim Meeting in Krakau entschied. Anstatt der drei geplanten Qualifikationsturniere wird es in diesem Jahr nur eines geben. Leidtragender ist der SCM, der sich jetzt mit dem EHF-Pokal zufrieden geben muss.
Magdeburg – „Aus 37 mach 31“, das war die Quintessenz nach dem Meeting der EHF in Krakau. Eigentlich war vorher schon alles klar. Drei Qualifikaktionsturniere, um zu entscheiden welche Teams in der Champions League starten dürfen. Der SC Magdeburg, als Vierter der abgelaufenen Bundesliga, war als Wildcard Teilnehmer fest eingeplant. Doch das Komitee entschied sich für eine Regeländerung, die kontrovers diskutiert werden kann. Eine neuer Kriterienkatalog, der die Teilnehmer in verschiedene Sparten einteilt, gibt den Ausschlag für die Vergabe der Plätze. Außerdem gibt es in diesem Jahr nur ein Qualifikationsturnier anstatt der geplanten drei. Der SCM fällt in diesem neuen System aus dem Raster und muss sich mit dem EHF-Pokal begnügen.
Schmedt: „Das Procedere ist wenig transparent“
In einer ersten Äußerung auf der Homepage des SCM stellt Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt klar: „Die Champions-League wäre ein riesen Schritt gewesen, einen Anspruch hatten wir aber nicht.“ Die Berichterstattung und Informationen seitens der EHF und den Medien waren in den letzten Wochen undurchsichtig. Sowohl der SCM als auch zwei französische Clubs wurden bereits als Teilnehmer gemeldet. Die neuen Kriterien, die beispielsweise Medienarbeit, Zuschauerbereich, TV-Verträge und „Sponsorenpotential“ beinhalten, schienen der EHF in Magdeburg nicht gut genug ausgearbeitet und umsetzbar. Schmedt ließ dazu seine Vermutung verlauten, dass vier deutsche Starter nicht durchsetzbar gewesen wären. „Das selbstgewählte, wenig transparente Procedere der EHF führt natürlich zu derartigen Spekulationen“, heißt es weiter vom Geschäftsführer.
SCM jetzt Favorit im European Cup
„Positiv denken“ ist jetzt die Devise in der Bördestadt. Der SCM spielt europäisch, zwar „nur“ im EHF-Pokal, aber die Vorzeichen stehen in diesem Wettbewerb gut. Der Kader des Teams kann im European Cup nicht nur mithalten, sondern ist sogar Titelaspirant. Zwar kommen die Fans nicht in den Genuss von Champions-League-Handball, dennoch sieht auch Schmedt Positives in dieser Entwicklung. Zum Favoritenkreis im zweiten europäischen Wettbewerb zu gehören sei „wahrlich auch keine schlechte Perspektive“. Mit einer guten Leistung auf europäischem Niveau und einer weiteren Saison an der Spitze der Bundesliga könnte sich der SCM dann im nächsten Jahr wieder Hoffnung auf die CL machen. Vorausgesetzt die EHF entscheidet sich nicht wieder für eine Regeländerung.
elbsport.com / Johannes Sill
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