Am 18. Juli ist es wieder so weit. Der Klassiker im Supermittelgewicht findet wieder statt. Robert Stieglitz gegen Arthur Abraham. Irgendwie dreht es sich im Supermittelgewicht immer um diese beiden Boxer. Es mag daran liegen, dass sich ihre bisherigen Begegnungen wie ein nicht ganz so moderner Krimi lesen. Wir wollen einen Blick auf ihre letzte Begegnung werfen.
Erstmals trafen Abraham und Stieglitz am 25. August 2012 aufeinander. Nach mehreren erfolgreichen Titelverteidigungen verlor Stieglitz seinen Titel durch einen Sieg nach Punkten über 12 Runden an den gebürtigen Armenier Abraham. Kein Jahr später am 23. März 2013 holte Stieglitz sich seinen Titel zurück. Sieg durch technischen K.O. in Runde vier. Weitere zwei Mal verteidigte Stieglitz seinen Titel, ehe er in – erneut kein ganzes Jahr später – wieder an Abraham abtreten musste. Ein sehr umstrittener Sieg nach Punkten. „Ich fühle mich gerade betrogen“, waren die Worte von SES Manager Ulf Steinforth nach dem Kampf. Grund genug um uns diese dritten von bald vier Kämpfen noch einmal anzugucken und die Kampfstile der Beiden unter die Lupe zu nehmen.
Gemeinsamkeiten
Beide sind sehr impulsive Boxer. Kaum gibt der Ringrichter den Kampf frei, gehen die Beiden aufeinander los. Beide sind sehr flink auf den Füßen und leiten immer wieder blitzschnelle Angriffe ein. Man sieht auch, dass beide mit Herz kämpfen, kaum 20 Sekunden vergehen, bis der Ringrichter die beiden Profiboxer trennen muss. Bewundernswert ist auch die Ausdauer, die sowohl Abraham, als auch Stieglitz an den Tag legen. Schon zwei Kämpfe gingen über die vollen zwölf Runden, was bei der kräftezehrenden Boxart der beiden Linksausleger sehr beachtlich ist. Von Beginn an stecken beide sehr viel Energie in den Fight. So können die Athleten 40 Siege bei lediglich vier Niederlagen vorweisen.
Unterschiede
Gleich von Beginn an fällt auf, dass Robert Stieglitz der beherztere Boxer im Vergleich mit Arthur Abraham ist. Er geht extrem offensiv in den Kampf und versucht gleich von Anfang an zu treffen wo er nur kann. Dass ihm sehr viel an dem Fight liegt, merkt man daran, dass er sich häufig auch zu irregulären Treffern verleitet lässt. Gleich mehrmals verwarnt ihn der Referee. Mit steigender Dauer des Kampfes lässt er seine Deckung allerdings immer mehr schleifen, was Abraham begrüßt und Stieglitz in Runde 12 auch zwingt, kurz zu Boden zu gehen. Allerdings wirkt Abraham im Kopf oft langsamer als der gebürtige Russe Stieglitz. Obwohl der Kampf insgesamt ein sehr hohes Tempo vorlegt ,ist der Magdeburger immer einen Tick schneller. Abraham behält jedoch meist den kühleren Kopf und macht seine mangelnde Schnelligkeit durch Taktik wieder wett.
Prognose
Betrachtet man die bisherige Bilanz gibt es einige Dinge, die besonders herausstechen. So zum Beispiel, dass Abraham seine einzige K.O. Niederlage durch Stieglitz hinnehmen musste. Ein weiterer Punkt, der besonders heraussticht ist, dass Abraham – mit 61 Prozent aller Siege durch Knockout – Stieglitz nur durch umstrittene Siege nach Punkten bezwingen konnte. So oder so war es bisher immer eine sehr knappe Angelegenheit. Aber wenn Stieglitz sich konzentriert kann er es packen den Titel zurück nach Magdeburg zu holen.
elbsport.com / Philipp Schöner
Foto: SES Boxing
Video: youtube
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