Der FCM gewinnt das Relegationshinspiel gegen die Kickers Offenbach hochverdient mit 1:0. Nach ausgezeichneter Vorarbeit von Christian Beck bringt Nicolas Hebisch das Stadion in der 40. Minute zum beben. Nur den vergebenen Großchancen wird hinterher getrauert. Die dominante Leistung macht zuversichtlich für das Rückspiel, doch zuhause ist Offenbach eine Macht.
Magdeburg – Als der Schiedsrichter das turbulente Relegationsspiel zwischen dem FCM und den Kickers Offenbach schließlich abpfiff, da waren die meisten Magdeburger zwiegespalten. Zum einen war da die große Freude über einen verdienten 1:0-Sieg und der guten Ausgangssituation für das Rückspiel am Sonntag. Zum anderen gab es aber auch diese nagenden Gedanken: hätte das Ergebnis nicht höher ausfallen müssen? Ein 2:0 oder 3:0, und die gute Ausgangsposition wäre zur exzellenten geworden.
Es war ein mehr als verdienter Sieg für die Mannschaft aus Magdeburg, die vor einer gewaltigen Kulisse von 23.139 Zuschauern zahlreiche Chancen hatte, einen deutlich höheren Sieg einzufahren. Von Beginn an dominierte der Gastgeber und kam bereits in der sechsten Minute zur ersten kleinen Torchance, als Marius Sowislo den Ball von links auf Christian Beck schob, der allerdings beim Abschluss gestört wurde. Magdeburgs Torjäger war in der Offensive ständig gefährlich und wechselte öfter auch auf die Außen, wo er mit starken Flanken glänzte. In der 16. Minute hatte das Team von Jens Härtel dann die Riesenchance zum Führungstreffer: nach einem Stellungsfehler der Offenbacher fand sich Nicolas Hebisch völlig freistehend vor dem Tor, schien jedoch selber überrascht und setzte den Ball neben den Kasten.
In der 40. Minute explodiert das Stadion
In der anderen Hälfte brachten die Offenbacher Kickers kaum etwas zustande. Magdeburg verteidigte aggressiv, störte früh und erlaubte dem Gegner aus Hessen kaum Szenen im Strafraum. Nur in der 13. Minute, als Matthias Tischer bei einem gut platzierten Schuss von Matthias Schwarz zur Stelle war, kamen die Gäste zu einer nennenswerten Torchance. „Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen“, erklärte FCM-Trainer Jens Härtel. „Wir haben es geschafft, sehr hoch anzulaufen und Offenbach wirklich auch zu hohen Bällen zu zwingen“.
In der 40. Minute explodierte dann das Stadion. Christian Beck setzte sich auf der linken Seite durch, wegen eines Remplers rechnete sein Offenbacher Kontrahent Klaus Gjasula mit einem Foulpfiff und blieb stehen. Die Pfeife blieb jedoch stumm, Beck lief auf das Tor zu und legte im entscheidenden Moment auf Nicolas Hebisch ab, der den Ball ins Netz schob.
Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Kickers aktiver und kamen vor allem durch Standards zu einigen aussichtsreichen Möglichkeiten. „Es war unheimlich schwer, diese Standards sauber zu verteidigen. Offenbach hat da eine brutale Qualität“, meinte Härtel.
Riesenchancen zum 2:0
Die Schlussphase gehörte jedoch eindeutig Magdeburg. Zweimal hatten die Elbestädter die Riesenmöglichkeit zum 2:0. In der 70. Minute wurde Becks Pass im Strafraum gerade noch abgefangen, in der 78. kam auch Nicolas Hebischs Zuspiel nicht an. Beide Male wäre der Abschluss wohl die erfolgsversprechendere Variante gewesen. In den letzten Minuten ging es dann heiß her, als Magdeburg alles auf den zweiten Treffer setzte und zu zahlreichen Chancen kam. Am wenigsten fehlte beim Pfostenschuss von Marius Sowislo.
Die Magdeburger können sich über einen hochverdienten Erfolg freuen. Um ihnen gefährlich zu werden, benötigen die Kickers im Rückspiel vor eigener Kulisse einen deutlich mutigeren Auftritt. Doch damit ist zu rechnen: noch keines ihrer Heimspiele ging in dieser Saison verloren. „Auf dem Bieberer Berg sind wir eine Macht“, sagte OFC-Trainer Rico Schmitt. „Wir werden das Spiel drehen“.
elbsport.com / Mattis Nothacker
Foto: Felix Einecke
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