Ganz schnell soll es gehen: Der 1. FC Magdeburg will noch in dieser Spielzeit die Profifußballer aus dem 1. FC Magdeburg e. V. in die 1. FC Magdeburg Stadion- und Sportmarketing GmbH (SSG) ausgliedern. Wie anderswo auch wird dieser Schritt kontrovers diskutiert. elbsport-Redakteur Nicolas Stange ist für die Ausgliederung.
Die Ausgliederung der Profiabteilung ist für viele Fußballfans das Ende der Fußballromantik mit ihrer Tradition und der Fankultur. Vor ihrem Auge schweben schon Energy-Getränke, die ihrem geliebten Fußball kräftig in den Allerwertesten treten. Das Bier verschwindet aus dem Stadion und die Geräusche von Klatschpappen auf den Tribünen sorgen für schlaflose Nächte. Das Negativbeispiel aus Leipzig ist für viele jedoch auch das Paradebeispiel für die Vermarktung eines Fußballvereins gegenüber dem Bösen, der Wirtschaft. Auch ich sehe Leipzig als einen fehlgeleiteten Eingriff eines Konzerns auf den Fußball. Wenig Einfluss der Mitglieder, dafür viel Einfluss des Konzerns. In Leipzig ist alles etwas zu groß, etwas zu extrem. Das verängstigt viele Personen vor einer Ausgliederung bei ihrem Verein und verengt den Blick auf die Chancen und das Potenzial dieses Schrittes.
Die Lücke schließen und selbst profitieren
Der Fußball hat sich verändert. Wie er es immer tut. So passiert es in der heutigen Zeit, dass sich auch die Vereine in der Welt außerhalb des Profisports vermarkten müssen, weil der Markt es hergibt. Der Fußball boomt und das nicht erst nach dem langersehnten Gewinn der Fußball Weltmeisterschaft der deutschen Nationalmannschaft 2014 in Brasilien, auch in Deutschland. Dennoch sind die deutschen Profiligen noch weit hinter den anderen Ligen. Die neue Medienvermarktung in England, würde es den dortigen Clubs erlauben, anstatt Bier aus dem Hahn laufen zu lassen, einfach Geldscheine durch das Stadion fliegen zu lassen. So bekommt der letzte der Premier League mehr Geld, als der FC Bayern München in der Bundesliga. Doch auch zurecht sagen die Kritiker, dass das Geld den englischen Vereinen international nicht viel Erfolg garantiert. Doch ich denke, dass sich der Erfolg auf lange Sicht zeigen wird und die Lücke immer größer wird.
Und das ist auch schon die Überleitung zu dem eigentlichen Thema. Die mögliche Ausgliederung des 1.FC Magdeburg, Die Kommunikationsstrategie des 1.FCM war mit Sicherheit nicht die beste. So ein heikles Thema mit nur spärlichen Informationen zu veröffentlichen, garantiert Verunsicherung bei dem eigenen Anhang. Auch würde ich mir einen längeren Zeitraum des Diskutierens wünschen, womit ich den geplanten Termin im März 2016 für zu früh halte. Dennoch finde ich eine Ausgliederung des 1.FCM für notwendig und sinnvoll. Damit einhergehen würde eine Neuorientierung des Vereins, die ich nach dem Aufstieg in die 3.Liga für angebracht halte. Die Abteilungen müssen professionalisiert werden. Dadurch könnte eine Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden und für die Zukunft vorausgedacht werden. Zunächst würde die Ausgliederung auch keine Kapitulation vor dem Kapital sein, dennoch könnten die Türen für den freien Markt geöffnet werden. Hierbei würde ich mir eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den regionalen Unternehmen und dem 1.FCM wünschen, die dazu beitragen können, die Marke 1. FC Magdeburg in Sachsen-Anhalt zu etablieren und weiterzuentwickeln. Die Ausgliederung wäre eine Möglichkeit die Region mit dem 1.FCM stärker zu verknüpfen.
elbsport.com / Nicolas Stange
Foto: Oliver Wiebe
- Taktik-Highlights #5 – Ernst Doppelpack beim Derbysieg - November 9, 2016
- Taktik-Highlights #4 – Frühe Tore besiegen Erfurt und den Fluch - November 4, 2016
- Taktik-Highlights #3 – Münster hat den Ball, der FCM den Sieg - August 19, 2016
Christian
Gut geschrieben. Jedoch ohne echte Argumente, warum eine Ausgliederung nun forciert werden sollte. Und warum eine Ausgliederung eine stärkere Bindung mit der Region mit sich bringen soll, ist mir total unklar…