Pleite in Göppingen – Eine Hinrunde zum Vergessen

Veröffentlicht in: SC Magdeburg | 0

sliderIn Göppingen setzt es für die Handballer des SC Magdeburg die siebte Saisonpleite, sechs davon auswärts. Jetzt sind 17 von 34 Spieltagen der Handballbundesliga absolviert – Zeit für ein Zwischenfazit.

Tabellenplatz 11, 18:16 Punkte, ein negatives Torverhältnis, eine Auswärtsbilanz von 4:12. Das ist die derzeitige Statistik des Traditionsclubs von der Elbe. Vor der Saison waren die Zeile und Erwartungen hoch – den vierten Tabellenplatz der Vorsaison zu verteidigen war das Minimalziel. Nun ist dieser sechs Punkte und sieben Tabellenplätze entfernt. Die Fans sind enttäuscht, auf Facebook hagelt es Kritik an der Mannschaft und am Trainerstab. In der Halle gab es zuletzt sogar bei Siegen immer wieder Pfiffe gegen die eigene Mannschaft. Die Situation könnte angespannter kaum sein und das vor dem wichtigen Spiel im Pokal gegen Göppingen, gegen die das Team gestern sang- und klanglos unterging.

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Auch er erwischte keine guten Tag: Jacob Bagersted.

Die Partie lief von Anfang an in die falsche Richtung aus Magdeburger Sicht: in der Offensive gelang kein richtiger Aufbau, statt Marko Bezjak startete Michael Haaß auf der Spielmacher Position und ihm fiel nicht viel ein gegen aggressiv verteidigende Göppinger. Genauso wurden aber auch die wenigen herausgespielten Chancen vergeben, Robert Weber konnte keine seiner ersten drei Versuche im Kasten des an diesem Abend überragenden Torwarts Primoz Prost unterbringen. Die Abwehr stand am Anfang nicht schlecht, hatte jedoch das Pech, das Lars Kaufmann sich wie in besten Zeiten präsentierte. Ein Rückraumwurf nach dem anderen fand seinen Weg in den Kasten von Dario Quenstedt, die ersten vier Treffer stammten alle von Kaufmann. Folgerichtig nahm Geir Sveinsson schon nach acht Minuten die erste Auszeit, Hilfe war sie allerdings keine für die Mannschaft. Frisch Auf! zog sogar auf sieben Treffer davon, dann half Quenstedt dem Team mit einigen Paraden bis zur Pause auf einen 16:12 Rückstand zu verkürzen.

Geringer sollte der Rückstand in dieser Partie jedoch nicht mehr werden, in Hälfte zwei kam fast gar nichts mehr von der Sveinssontruppe und den Hausherren wurde leichtes Spiel gemacht. Ein Aufbäumen, ein Versuch mit vollem Risiko irgendwie noch einmal den Abstand zu verringern, all das gab es nicht. Der Auftritt war in jeder Hinsicht enttäuschend. Weder Michael Damgaard noch Marko Bezjak noch Robert Weber noch irgendeinem anderen Spieler kam eine zündende Idee, wie man die Göppinger knacken konnte. Kaufmann sowie Marcel Schiller und Anton Halen erzielten weiter ihre Tore und am Ende gingen die Magdeburger mit einer 32:24 Schlappe von der Platte. Enttäuschung Pur. Bei einem ähnlichen Auftritt am Mittwoch im Pokal kann das Final-Four wohl abgeschrieben werden.

In der Rückrunde wird es nun darauf ankommen, die Spiele nicht mehr so leicht aus der Hand zu geben. In allen drei Wettbewerben geht es für das Team um etwas und es muss in allen drei zeigen, dass es dafür bereit ist. Im Pokal ist der erste Schritt ein Heimsieg gegen Göppingen und damit den Einzug ins Final-Four klarzumachen, egal wie und wenn es auch im 7-Meter-Werfen ist. Schöner wäre natürlich eine ähnlich überlegene Vorstellung wie im Vorjahr, als Göppingen in derselben Runde nach Magdeburg musste und deutlich geschlagen wurde. Im EHF-Cup geht es darum die Gruppe zu überstehen, was auf jeden Fall machbar sei sollte und dann in den K.O.-Runden einfach so weit zu kommen wie möglich, eine Top-8-Platzierung wäre aber auf jeden Fall schon ein Erfolg. In der Liga wird es schon schwerer, eine deutliche Leistungssteigerung über das gesamte halbe Jahr ist notwendig, vor allem auswärts. Dann ist vielleicht nicht mehr Platz vier, aber zumindest ein Platz im internationalen Geschäft noch möglich. Und den braucht eine Mannschaft mit einem solchen Kader auf jeden Fall.

elbsport.com / Alexander Klarner

Foto: Ole Kliem

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