Kiel/Magdeburg – THW Kiel gegen den SC Magdeburg. Es ist eins der traditionsreichsten Duelle des deutschen Handballs. Am Sonntag ist es wieder so weit und beide Teams können die zwei Punkte sehr gut gebrauchen. Ein Ausblick auf das Topspiel des Spieltags.
Die Vorzeichen vor dem Duell sind wie meistens: der THW geht als beste deutsche Mannschaft als Favorit ins Rennen, dem SCM werden aber durchaus Chancen eingeräumt. Dennoch gelang Magdeburg erst ein einziger Sieg in der Ostesee- bzw. Sparkassenhalle. Auch weil die Norddeutschen normalerweise zuhause fast nicht zu schlagen sind. Ein einziges Pünktchen gaben sie in der letzten Saison zuhause ab, gegen den Vizemeister aus Mannheim. Für den SCM gab es eine deutliche 34:22 Klatsche. Es könnte also durchaus das schwerste Spiel der ganzen Saison werden. Aber gegen die Löwen haben die Magdeburger in dieser Saison bereits gezeigt, dass sie auch gegen stärkere Gegner bestehen können. Sie standen zwar am Ende mit leeren Händen da, aber es wäre mindestens ein Punkt möglich gewesen. Der Druck ist jedenfalls ganz sicher bei den Kielern, also kann das Team rund um Kapitän Fabian van Olphen ganz befreit aufspielen.
Kiel noch nicht in Form
Hoffnung machen den Magdeburgern die bisherigen Auftritte der Kieler in dieser Saison. Schon am dritten Spieltag setzte es die erste Niederlage für den Titelverteidiger: man unterlag 25:30 in Flensburg. Dazu ging auch das erste Spiel in der Champions League in Zagreb verloren. Und auch in den sonstigen Spielen wirkte Kiel nicht so souverän wie im Vorjahr. Gegen Hannover lag man zehn Minuten vor Schluss noch in der eigenen Halle mit zwei Toren zurück. Der Abgang von Urgestein Filip Jicha und die Langzeitverletzung von Dominik Klein sind nicht spurlos am Team von Alfreð Gíslason vorbei gegangen. Dem SCM fehlen allerdings auch immer noch Yves Grafenhorst und Andreas Rojewski, der sich am Mittwoch kurzfristig einer Operation am Knie unterziehen musste.
Sieg wären Big Points
Mit einem Sieg könnten die Magdeburger bis auf den fünften Rang klettern und in Punkten mit den Kielern gleichziehen. Außerdem würde ein Erfolg die mäßigen Auftritte gegen Bahlingen und in Leipzig vergessen machen und die Ambitionen auf einen internationalen Platz bestätigen. Und zuletzt ist da natürlich das Prestige, die „unbezwingbaren“ Kieler in der eigenen Halle zu schlagen. Das Spiel wird jedenfalls die Richtung bestimmen, in die beide Mannschaften sich bewegen. Denn sollte der SCM verlieren, hat man nur sechs aus zwölf Punkten und Kiel ist mit 10:2 wieder im Soll. Aber wie auch immer das Spiel ausgeht, eins steht fest: Magdeburg kann nur gewinnen und Kiel kann nur verlieren. Anwurf in der Sparkassenhalle ist am Sonntag um 17:15 Uhr.
elbsport.com / Alexander Klarner
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