20 Profi-Kämpfe, davon 20 Siege. So eindrucksvoll makellos liest sich sich die Kampfbilanz von SES Boxchamp Dominic Bösel seit Samstag. Mit einem souveränen Sieg gegen einen unerwartet zähen Maximiliano Gomez aus Argentinien konnte er seine Siegesserie weiter fortsetzen. Nach überstandener Verletzung präsentierte sich der gebürtige Naumburger Bösel in der Leipziger Belantis-Arena in Bestform. Manche Stimmen vergleichen den Sachsen jetzt bereits mit Boxlegende Henry Maske.
Selbstbewusst und siegessicher ging der Freyburger und WG-Kumpel von SES-Boxer Felix Lamm in den Fight mit dem Südamerikaner. Schon beim Einzug in den Ring stellte er mit seinem Auftreten klar, wie seine Ambitionen für den Boxkampf gestrickt sind. Zwölf Runden voller harter, präziser, zermürbender Schläge. Doch sein Gegner machte es ihm nicht so leicht wie erwartet.
Dominic Bösel, von Natur aus ein Konter-Boxer, wartete auf Aktionen seines Gegenübers. Doch Gomez legte nicht, wie erhofft, die typische südamerikanische Boxweise an den Tag. Statt offensivem Boxing mit niedriger Deckung machte er alle Schotten dicht, hielt die Deckung hoch und kam auch selten hinter ihr hervor. Somit wurde der SES-Boxer Bösel in eine für ihn untypische Rolle gedrängt – die des Attackierenden. Die füllte er so gut aus, wie er konnte, doch Gomez macht fast komplett dicht. Dies machte es ihm zunehmend schwer Treffer zu landen.
Zäher Gegner
Immer wieder gingen Bösels Schläge Richtung Leber, damit Gomez die Deckung fallen lässt und die Schläfen frei macht für den Lucky Punch. Doch den Gefallen tat er dem Inter-Kontinental Champion nicht. Bösel konnte den Südamerikaner so stark bearbeiten wie er wollte, zwar ging Gomez desöfteren in die Seile und landete im Schwitzkasten von Bösel. K.O. gehen wollte er aber nicht. Dann eröffn ete sich endlich einmal eine Chance: wie Trainer Dirk Dzemski es verlangte schaffte es Bösel durch einen Körpertreffer „die Deckung runterzuziehen“ und landete fünf Kopftreffer hintereinander. „Ich habe das mal in einem anderen Fight gemacht und der Gegner ging K.O., unglaublich“, wunderte sich Bösel nach dem Fight, dass Gomez nicht in die Knie ging.
Der SES-Boxer beherrschte nach Treffern klar alle Runden und hätte über die volle Länge sicher über Punkte gewonnen, doch der Fight ging doch nicht spurlos an seinem argentinischen Gegenüber vorbei. Durch alle die harten Schläge auf seine Deckung zog er sich eine Verletzung am linken Arm zu und war damit nach Runde 8 kampfunfähig. Folgerichtig warf der Trainer von Gomez, genannt „El Cuervo“ (Zu Deutsch: der Rabe), das Handtuch und beendete die Begegnung. Am Ende hat Bösel Gomez mit klarer Überlegenheit „die Flügel gestutzt“, auch wenn ihm der lang ersehnte K.O. selbst im dritten Kampf 2015 ausblieb. Viel wichtiger schien an diesem Abend jedoch, dass Bösel die Verletzung komplett überwunden hat und nun für höhere Ziele bereit ist. Die Weltmeisterschaft ist sein großer Plan, der möglicherweise schon 2016 verwirklicht werden soll.
elbsport.com / Philipp Schöner
Video: Youtube
Foto: Wikipedia
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