Jeder hat es längst mitbekommen: Seit dem 4. Januar fungiert der ehemalige FCM-Profi Maik Franz als Assistent der Geschäftsführung. Der 34-Jährige soll im Rahmen seines dualen Sportmanagementstudiums beim 1. FC Magdeburg arbeiten und zunächst den Aufbau einer professionellen Scoutingabteilung erarbeiten.
Doch was genau bringt jemand wie Maik Franz mit, das dem Drittligaaufsteiger konkret weiterhilft? Ist es nur die Verpflichtung eines großen Namens oder ein Freundschaftsdienst an einen alten Spieler? Danach sieht es ganz und gar nicht aus, denn der ehemalige Bundesligaspieler (Wolfsburg, KSC, Frankfurt, Hertha) bringt neben dem Kampfgeist, der ihn bundesweit berühmt machte, auch eine Menge an Fachwissen und Kontakte mit an die Elbe.
232 Erst- und Zweitligaspiele absolvierte der Innenverteidiger zwischen 2001 und 2014. Damit ist er in dieser Hinsicht erfahrener als jede andere Figur in der Führungsriege des FCM. Er hat Ahnung von der Art und Weise, wie in der Gegenwart auf höchster nationaler Ebene Fußball gespielt wird, eine Qualität, die einen Profiverein weiterbringt. Daher erscheint es auch sinnvoll, dass Franz, der von 1998 bis 2001 beim 1. FC Magdeburg spielte, sich um das Scouting kümmert. Welche Spieler dem Drittligisten helfen könnten, sollte Franz beurteilen können. Somit kann Mario Kallnik neben der zusätzlichen Expertise auch gleich ein Loch im sportlichen Leitungsbereich schließen, dass es im Zuge der Professionalisierung dringend zu schließen gilt.
Ein weiterer positiver Faktor ist Franz‘ Ehrgeiz. Der einstige Abwehrmann war für seine beinharte Spielweise berüchtigt. Nicht umsonst wurde der gebürtige Merseburger zu seiner aktiven Zeit „Iron-Maik“ genannt. Auch seine Gegenspieler waren nicht immer gut auf ihn zu sprechen: Mario Gomez nannte ihn 2008 nach einem Derby zwischen Stuttgart und Karlsruhe nach dem Spiel gar „Arschloch“. Natürlich ging er nicht immer fair in die Zweikämpfe, bekam bis zu 13 gelbe Karten pro Spielzeit, doch diese grenzwertige Spielweise war auch immer Ausdruck seines unbedingten Siegeswillens. Diesen wird er mit dem Karriereende wohl kaum abgelegt haben, weshalb davon auszugehen ist, dass er sich in seinen Job voll reinhängen wird. Solche Qualitäten und solche starken Persönlichkeiten können ein großes Plus sein, zumal Mario Kallnik bei der Vorstellung des neuen Assistenten bereits davon sprach, dieser eventuell mal Geschäftsführer Sport werden könnte, womit die Verpflichtung auch perspektivischen Wert hätte.
elbsport.com / Martin Leckelt
Foto: twitter/Maik Franz
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