
Am Sonntag um 14 Uhr empfängt der 1. FC Magdeburg als Tabellenfünfter den Vorletzten. Allerdings liest sich die Angelegenheit auf den ersten Blick eindeutiger als sie ist, denn zuletzt fuhren die Schwaben bessere Ergebnisse ein als die Ottostädter. Zudem fehlen neben einigen Verletzten mit Nils Butzen, Niklas Brandt und Steffen Puttkammer wichtige Akteure gesperrt.
Jens Härtel schien bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die Stuttgarter Kickers nicht hundertprozentig zufrieden zu sein. Der Coach monierte einerseits, dass sein Team in der englischen Woche am Sonntag, Mittwoch und Sonnabend antreten muss und somit kaum Zeit bliebe, um sinnvoll zu trainieren, andererseits war er wohl zuletzt nicht mit der Wahrnehmung des FCM in den Medien zufrieden, auch bezüglich der hohen Wellen, die die Kartenvergabe für die Rostocker Fans beim Spiel nächste Woche schlug. Deshalb startete der 46-Jährige die Pressekonferenz mit einem Appell: „Ich möchte alle auffordern, ob das die Journalisten oder die Fans sind, auch mal wieder ein Stückchen Demut walten zu lassen.“ Außerdem ergänzte der Übungsleiter: „Was uns stark gemacht hat, war, dass die Reihen geschlossen waren. Wir brauchen die Kraft aus dem Umfeld und unserer Fans.“ Personell wird seine Mannschaft auf jeden Fall ein Stück weit durchgewirbelt, weil mit Nils Butzen, Steffen Puttkammer (beide 5. Gelbe Karte) und Niklas Brandt (Gelb-Rot-Sperre) gleich drei Akteure für ein Spiel zum Zusehen gezwungen sind. Härtel ließ durchblicken, dass Rechtsverteidiger Butzen wohl durch Michel Niemeyer, Burak Altiparmak oder Nico Hammann ersetzt wird, die allesamt schon auf der linken Defensivseite eingesetzt wurden. Angesprochen auf die Ladehemmung seines Torjägers Christian Beck ließ er verlauten, dass er den Angreifer derzeit nicht besonders behandle und er Normalität am ehesten als Hilfsmittel ansieht: „Er muss einen Haken dran machen, vom Kopf her und sich nicht zu sehr damit beschäftigen.“
Kickers kommen mit Rückenwind an die Elbe
Die Stuttgarter Kickers sind als Tabellenvorletzter derzeit zwar in den Abstiegsrängen, dennoch dürfte die Elf von Tomislav Stipic keine leichte Aufgabe für den Europapokalsieger von 1974 darstellen. Stuttgart hat aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt und seit dem Jahreswechsel nur ein Spiel verloren. Der Deutsche Vizemeister von 1908 und Pokalfinalist von 1987 hat sich im Winter mit Spielern wie dem ehemaligen Mainzer Petar Sliskovic verstärkt und ist eine andere Mannschaft als im desolaten Herbst. Der FCM kann dabei wahrlich behaupten, Pech mit den Aufeinandertreffen gegen den zweimaligen Bundesligisten zu haben, denn nach Hinspiel, welches Stuttgart mit 1:0 gewann, waren die Kickers noch auf dem vierten Tabellenplatz. Dann kam die Negativserie und jetzt läuft es genau dann wieder gut, bevor es an die Elbe geht. Mit einem Sieg im Heinz-Krügel-Stadion können die Gäste auf einen Nichtabstiegsrang vorrücken, an Motivation wird es ihnen sicher nicht mangeln.
Es wartet also keine leichte Aufgabe auf den 1. FC Magdeburg. Aber wie Jens Härtel sagte, ist der FCM stark, wenn alle zusammenhalten. Zu Hause sind die Magdeburger eine Macht und mit den Fans im Rücken kann der Aufsteiger auch gegen aufstrebende Stuttgarter die kleine Negativserie überwinden und mit dem Durchbrechen der 40-Punkte-Marke den Klassenerhalt fast schon perfekt machen. Nebenbei bleiben sie dadurch auch an den oberen Tabellenrängen dran.
elbsport.com/Martin Leckelt
Foto: Oliver Wiebe
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