Nach zwei Herzschlag-Niederlagen muss der SC Magdeburg am Sonntag gegen HBW Balingen-Weilstetten wieder zurück in die Spur finden. Die Vorzeichen des Duells im Mittelfeld der Tabelle könnten unterschiedlicher nicht sein: Will sich der SCM oben in der Tabelle etablieren, muss ein komplettes Spiel ohne Fehler in den Schlusssekunden her. Die Gäste aus Süddeutschland kommen ihrerseits, nach dem ersten Saisonsieg, mit viel Selbstvertrauen nach Magdeburg. Ein Spiel, das für beide Teams Weichen stellen wird.
So hat man sich den Saisonbeginn beim SCM nicht vorgestellt. Zwar stimmen die Leistungen des Teams von Geir Sveinsson, dennoch sind zwei Spiele in den letzten Minuten verloren gegangen. Gegen die Rhein-Neckar-Löwen war die Niederlage vertretbar. Zwei Topteams spielten auf Augenhöhe gegeneinander. Fehler passieren. Abhacken. Beim Auswärtsspiel in Leipzig zeigte der SCM ungewohnte Schwächen. Lediglich Weber überzeugte in der Offensive und Bezjak schmälerte seine durchaus gute Leistung, indem er in den entscheidenden Minuten auf der Strafbank Platz nehmen musste.
Von einer Krise zu sprechen, wäre zum jetzigen Zeitpunkt ein wenig übertrieben. Dennoch muss es sich der SCM gefallen lassen, dass Kritik geübt wird. Die kam nach der Niederlage in Leipzig vor allem vom Trainer persönlich. „Egal gegen wen – so wie wir aufgetreten sind, kann man nicht gewinnen,“ wetterte der 51-jährige. Wenn das so weitergeht, würde es schwer werden, so der Coach weiter. Im Heimspiel gegen Balingen muss ein Sieg her, will man den Saisonstart retten.
Balingen: Hungrig nach erstem Sieg
Für die Gäste geht es mit einem Erfolgserlebnis nach Magdeburg. Die Balinger konnten im vierten Spiel den ersten Sieg einfahren. Im Heimspiel gegen Lübbecke erspielte das Team von Trainer Gaugisch einen souveränen 7 Tore Erfolg. Vor allem die Wurfquote von über 70% war ein Grund für das positive Resultat. Der ehemaliger Rückraumspieler bremste die Euphorie um sein Team sofort und nannte den Sieg „solide“, mehr aber auch nicht. Gegen die Magdeburger, die „Schaum vor dem Mund“ haben, rechnet sich seine Mannschaft, bei einem offenen Spielverlauf, eine Chance aus.
Dennoch ist die Kaderplanung für die Süddeutschen ein Problem. Allrounder Sascha Ilitsch plagen Magen-Darm-Probleme und der Franzose Olivier Nyokas, beim Sieg gegen Lübbecke bester Werfer mit 8 Toren, hat Erkältungssymptome. Für die Gäste damit alles andere als gute Vorzeichen gegen den Angstgegner der letzten Saison. Die beiden Partien in der HBL 2014/15 konnte der SCM ohne Probleme gewinnen (27:19 / 32:25). Das Spiel am Wochenende ist für beide Teams eine Chance die gezeigten Leistungen aus den ersten vier Spielen zu verbessern. Für die Balinger eine Möglichkeit sich im Mittelfeld, wo sie in der vergangenen Saison abschnitten, zu etablieren. Will der SCM den Anschluss nach oben nicht verlieren, sollte ein Erfolg gegen die Süddeutschen her.
elbsport.com / Johannes Sill
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