Überraschendes gelang dem SC DHfK Leipzig am gestrigen Abend gegen den eindeutigen Favoriten Magdeburg: In den letzten Sekunden der Partie konnte der Aufsteiger das Spiel in der Arena Leipzig mit 26:25 für sich entscheiden. Der SC Magdeburg erlebt damit die zweite bittere Niederlage in Folge, nachdem sie am vergangenen Sonntag schon denkbar knapp gegen die Rhein-Neckar-Löwen verloren haben.
Magdeburg | Obwohl der SC Magdeburg als klarer Favorit des Ostderbys galt, konnte das Team gestern nicht überzeugen. Während sie zwar einen guten Start hinlegten und schnell in Führung gingen, zeigten die Leipziger Kampfgeist und ließen den kurzzeitigen Vorsprung von drei Toren nach dem ersten Viertel des Spiels seitens der Magdeburger nicht unbeantwortet. Christian Prokop nahm die erste Auszeit, nach welcher die Leipziger immer treffsicherer wurden und bis zur Halbzeit eine Führung mit 12:11 ausbauen konnten. Im zweiten Teil des Derbys zeigten sich verstärkt Lücken in der Abwehr des SCM, welche durch das Leipziger Team ausgenutzt wurden, um fast durchgehend die Führung zu halten. Besonders herausragend spielte Marvin Sommer, der elfmal gegen das Teams aus Sachsen-Anhalt traf. Auch Torhüter Putera erschwerte den Magdeburgern mit tollen Paraden zusätzlich das Spiel und der SCM zeigte sich zunehmend ideenlos im Angriff. In der 48. Minute der Party lag das Team von Geir Sveinsson mit fünf Toren zurück. In den folgenden Minuten riss sich die Mannschaft aber noch einmal zusammen und konnte den Rückstand wieder aufholen. Wenige Sekunden vor Schluss lag der Spielstand bei 25:25, doch Marvin Sommer gelang von Linksaußen nur drei Sekunden vor Schluss der entscheidende Treffer – unmöglich für den SCM nochmal auszugleichen. Während die Leipziger in der mit 5500 Zuschauern gut gefüllten Arena von ihren Fans gefeiert wurden, gingen die Magdeburger sichtlich entäuscht vom Platz.
Die jungen Spieler können überzeugen
Während der Torhüter des SC DHfK Leipzig 60 Minuten lang mit einer starken Leistung überzeugte, die den Magdeburgern große Schwierigkeiten bereitete, konnte Quenstedt nur zu Beginn mit einigen Topparaden glänzen. Danach erschien er nahezu machtlos gegen die gut gezielten Würfe der Leipziger. 21 Fehlwürfe gab es seitens des SCM im Angriff, der Großteil der Spieler zeigte in diesem Derby keine gute Leistung, zu schlecht war auch die Wurfauswahl vorne. Ausnahmen waren Robert Weber, welcher neun Tore erzielte und die beiden Jungspieler Alexander Saul und Finn Lemke. So brauchte Lemke zwar kurze Zeit um ins Spiel zu kommen, zeigte dann aber eine gute Leistung. Ihm tat es Saul nach, der in einer schwierigen Phase des Matches dem Team durch seine zwei Treffer half, wieder an die Leipziger heranzukommen. Geir Sveinsson begründet die schwache Leistung der Mannschaft mit deren schlechten mentalen Vorbereitung. Die Spieler müssten sich im Klaren darüber sein, dass die gegnerischen Teams gegen den 4. der letzten Saison immer mindestens 120 Prozent geben und müssen darauf entsprechend stark reagieren. Damit dies im nächsten Spiel am Sonntag, den 13.09.15, gegen HBW Balingen-Weilenstetten besser klappt, wird die Mannschaft heute das Match gegen Leipzig aufarbeiten und die anderen beiden Tage für die gezielte Vorbereitung auf den neuen Gegner nutzen.
elbsport.com/ Johanna Gill
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