Nach den Auftritten der SCM-Spieler bei der EM, dem knappen ausscheiden von Serbien mit Zelenovic in der Gruppenphase, dem Debakel der polnischen Nationalmannschaft mit Maciej Gebala gegen Kroatien, dem überraschenden Ausscheiden der Dänen und Michael Damgaard gegen Deutschland und dem überragenden Erfolg der Deutschen im Finale gegen Spanien standen für alle Spieler viele Medientermine auf dem Plan – und jetzt wieder der Ligaalltag.
Am Montag wurden alle vier EM-Fahrer noch von Ministerpräsident Reiner Haseloff in der Staatskanzlei in Magdeburg empfangen und beglückwünscht. Dabei stellte Haseloff die Bedeutung der Teilnahme für die Stadt Magdeburg, sowie die tolle Repräsentation der Spieler für ihren Verein in den Vordergrund. Vor allem der Sieg im Finale gegen Spanien freute den bekennenden Handballfan, der wie er sagte, bereits eine Sekunde nach Abpfiff der Nationalmannschaft per Tweet gratulierte. Aber auch die Leistungen der anderen Spieler wurden gewürdigt.

Nemanja Zelenovic zeigte sich trotz des schwachen Ergebnisses und dem Ausscheiden als Gruppenletzter zufrieden mit der Leistung der deutlich verjüngten serbischen Nationalmannschaft, die auf Stars wie Marko Vujin vom THW Kiel verzichtet hatte. „Wir haben gut gegen Mazedonien gespielt und hervorragend gegen Polen, aber wir hatten kein Glück. Wenn wir den letzten Strafwurf treffen oder diesen letzten Wurf halten, dann sind wir in der Hauptrunde und da ist alles möglich.“ Auch der jungen deutschen Mannschaft gratulierte er zu ihrem Überraschungserfolg und zeigte vor allem vor dem kraftvollen und energiereichen Spiel der Europameister Respekt.

Michael Damgaard war vor allem mit dem Spiel gegen Schweden unzufrieden, in dem eine 28:25 Führung noch aus der Hand gegeben wurde. Aber auch gegen Deutschland wäre mehr möglich gewesen, so Damgaard. „Natürlich waren wir einer der Favoriten und das freut uns auch, weil wir eine wirklich gute Mannschaft sind, aber es war sehr schwer für uns dieses Mal.“ Auf Nachfrage sagt er zudem, dass er sich immer noch ganz klar hinter Mikkel Hansen einordnet und ihn als besten Spieler der Welt auf seiner Position ansieht. Eine Führungsrolle in der Offensive der Dänen möchte er aber irgendwann gerne übernehmen.
Zwei Tage später steht nun bereits das erste Spiel der Rückrunde für den SCM an, das Derby gegen Leipzig, das im Hinspiel überraschend verloren ging. Es wird der Auftakt für einige anstrengende Wochen, bis Ende März haben die Handballer durch den EHF-Cup jede Woche zwei Spiele. Gute Nachrichten gibt es aus dem Magdeburger Lazarett: Bis auf die drei Langzeitverletzten Natek, Musa und Musche sind wohl alle Spieler Einsatzbereit, auch wenn Michael Damgaard noch leichte Beschwerden am Ellenbogen hat und Fabian van Olphens Verletzung von Tag zu Tag schwankt. Sollte einer der beiden ausfallen, gibt es ja nun eine starke Alternative: EM-Held Finn Lemke.
Vor der Winterpause sah das noch ganz anders aus, als Weber, Bezjak, Zelenovic, Musa, Musche, Natek, Rojewski und Haaß Probleme hatten.
Leicht wird das Spiel gegen Leipzig sicher nicht, unterschätzen wird man den Gegner sicher nicht mehr, meinte Steffen Stiebler vor der Partie. Auch das könnte einer der Gründe für den Ausgang des Hinspiels gewesen sein. Die Unterstützung der bis auf 500 Stehplätze ausverkauften Halle wird den Spielern sicher gut tun. Ein Erfolg gegen Leipzig könnte der Grundstein für sehr erfolgreiche Wochen auf nationaler und internationaler Ebene für den SCM werden.
Übrigens: Das Spiel wird vom MDR im Livestream übertragen, der Handball-Hype in Deutschland hat nach dem EM-Titel damit auch die öffentlich-rechtlichen Sender erreicht.
elbsport.com / Alexander Klarner
Foto: Axel Kammerer
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